Solidarität auf zwei Rädern: Gedenkfahrt "Ride of Silence" in Osnabrück

Am 17. Mai 2023 versammelten sich Radfahrer*innen in Osnabrück und auf der ganzen Welt, um am internationalen Tag des "Ride of Silence" den verstorbenen und verletzten Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrern zu gedenken. Mit einer Teilnehmerzahl von 65 Personen setzten die Teilnehmenden ein starkes Zeichen der Solidarität.


Während der Gedenkfahrt durch Osnabrück konnte man jedoch auch den Unmut einiger Autofahrer*innen vernehmen. Hupen und "Diskussionen" mit der Polizei waren leider keine Seltenheit. Dies verdeutlicht, dass ein dringendes Umdenken in der Gesellschaft erforderlich ist. Die Straße gehört allen Verkehrsteilnehmer*innen gleichermaßen, und die Sicherheit auf den Straßen beginnt mit gegenseitiger Rücksichtnahme.



Ein weiteres bemerkenswertes Detail der Gedenkfahrt war die teilweise temporäre "Sperrung" der Pagenstecher Straße, die normalerweise als eine der Hauptverkehrsadern in Osnabrück gilt. Diese Maßnahme verwandelte das Teilstück in eine autofreie Zone und stellte für viele Autofahrende ein ungewohntes Bild dar. Für diejenigen, die Osnabrück als Stadt der Autos betrachten, war dies sicherlich ein "Albtraum". Doch es zeigte auch, dass Veränderungen notwendig sind, um das Bewusstsein für die Sicherheit von Radfahrerinnen und Radfahrern zu schärfen.







Die Gedenkfahrt endete beinahe am Ausgangspunkt, der Osnabrück Halle. Hierbei handelt es sich um eine symbolische Wahl des Zielorts, da die Fahrradfahrenden nach ihrer beeindruckenden Tour wieder dort ankamen, wo sie gestartet waren. Dies unterstreicht die Bedeutung des Mottos des "Ride of Silence" - das Gedenken an die verlorenen Leben und das Bewusstsein für die Sicherheit auf den Straßen.






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Die Veranstaltung in Osnabrück war Teil eines weltweiten Netzwerks von Gedenkfahrten, die jedes Jahr am internationalen Tag des "Ride of Silence" stattfinden. Die Teilnahme von so vielen Menschen zeigt, dass das Interesse und der Wille zur Veränderung vorhanden sind. Doch allein durch Gedenkfahrten und symbolische Aktionen wird sich nicht genug ändern. Es bedarf einer umfassenden Verkehrspolitik, die die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer berücksichtigt und die Sicherheit auf den Straßen gewährleistet.


Es ist an der Zeit, dass Städte weltweit die Infrastruktur für Radfahrerinnen und Radfahrer verbessern und den Austausch zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern fördern. Denn nur durch gemeinsame Anstrengungen und gegenseitigen Respekt können wir sicherere Straßen für alle schaffen. Der "Ride of Silence" erinnert daran.



 

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